Holm Große Triathlet aus Leidenschaft und IRONMAN
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Aktuelles

Einfach war gestern. Ironmantraining im Alltag

am 04.04.2019

 

Was jetzt folgt ist Jammern auf hohem Niveau, aber wer wissen will wie eine Vorbereitung auf so ein Event wie dem IM Hawaii im Detail aussieht, wird in den folgenden Zeilen merken, dass auch andere Hürden zu nehmen sind als Schwimmen, Radfahren und Laufen.

 

Die Quali ist geschafft und ich bin mächtig stolz darauf. Was jetzt folgt ist eigentlich nur noch die Kür. Teilnahme beim wichtigsten Triathlon der Welt, Weltmeisterschaft und für sehr, sehr viele ein unerfüllter Traum.

 

Nun, wer mich kennt, ob als Coach oder Athlet weiß, dass ich immer das Optimum will. Das Motto „So wenig wie nötig zur maximalen Leistung“. So gehe ich auch an meine Vorbereitung für den Ironman Hawaii heran.

Je nach Vorbereitungsphase sollen es in der Ruhewoche 6-8h und in Belastungswochen 12-15h sein und das im 2:1 Rhythmus.

Das ist für eine Langdistanz nicht viel, aber auch in Anbetracht meiner jetzt 55 Jahre ausreichend.

 

Jetzt bin ich nicht alleine auf der Welt, habe Freundin, Familie, Job und Nebenjob und der Tag nur 24 Stunden.

Triathleten wissen was jetzt kommt. Nämlich der tägliche Spagat zwischen Dienst, Training, optimale Regenerierung, alltäglichen Verpflichtungen und es jedem recht machen zu wollen.

Da ist die Geburtstagsfeier, welche ich nicht absagen will ohne ins Fettnäpfchen zu treten, obwohl eine 4h Trainingseinheit an diesen Tag sinnvoll wäre, da ist der ungeplante 12h Dienst und es aber nur 10 Stunden Tageslicht gibt oder man will die Eltern mal nicht nur am Telefon hören. Der Familienurlaub ist mit 30kg Triathlonequipment schon eh selbstverständlich.

Für meine Freundin und deren Kinder bin ich momentan nur Gast und diverse Probleme werden zum Teil nur am Telefon besprochen. Alles nicht optimal und für mich völlig unklar, das es, zwar sehr ungewöhnlich, auch Hawaiistarter mit Familie und 3 Kindern gibt.

 

Das größte Hindernis für optimales Training sind meine Dienste als Justizbeamter. Ich genieße zwar die Vorteile des öffentlichen Dienstes und wie schon erwähnt ist das "rumgejammere", doch ein Trainingsplan und strukturiertes Training ist bei ungewissen Arbeitszeiten, schwierigen Klientel und psychischen Stress ein Lotteriespiel.

So habe ich grundsätzlich mein Lauf-und Schwimmzeug immer im Auto, um so flexibel wie möglich zu sein, ggf. die Mittagspause zu nutzen oder bei einem 20Uhr Feierabend sofort in den Laufschuhen zu stehen.

Eine Schwimmeinheit früh 6 Uhr ist zwar trainingsmethodisch sehr sinnvoll, der Hammer kommt dann zur Mittagszeit. Da hilft auch kein Kaffee mehr.

Bei meinen Diensten bin ich quasi von der Dynamik und Länge der Sitzungen abhängig. Selbst Behörden, Physiotherapietermine o.ä. werden zur Herausforderung und auf Rücksicht meines „Luxusproblems“ brauche ich nicht zu hoffen. Die Justiz arbeitet am Anschlag und ich auch.

Als Schlussfolgerung gibt’s schlechten Schlaf, Unzufriedenheit und einen gereizten Holm. Dies äußert sich wiederum auf Leistung, Regeneration und daraus folgender höheren Verletzungsanfälligkeit negativ aus.

Meine Umwelt trägt es mit Fassung in der Hoffnung das ab Oktober wieder einen Normalzustand herrscht.

 

Nun will ich niemanden eine Langdistanz oder einem Triathlon ausreden. Im Gegenteil. Es ist der geilste Sport im Universum, es gibt unzählige Vorteile diesen Sport nachzugehen, aber man muss sich klar sein, das insbesondere der Ironman Hawaii und die Quali dafür ein ungeheuer Zeitaufwand und ein rücksichtsvolles Umfeld nötig ist, um sein! Ding durchzuziehen.

 

In diesem Sinne wünsche ich Euch einen gesunden Start in die Saison

Euer Holm.

 

 

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